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9.5 Stationäre Iterative Verfahren
Im Vorherigen Kapitel wurden iterative Methoden zur
Lösung linearer Gleichungssysteme als Minimierungsverfahren für quadratische Funktionen hergeleitet.
Für allgemeine (nichtsymmetrische und/oder nicht-definite) Matrizen sind iterative
Verfahren mittels Methoden für nichtlineare Gleichungssysteme
besser geeignet. Hier nochmals die Funktionsweise kurz zusammengefaßt. Weiters eine Aufzählung
der Verfahren, die stationäre iterative Lösungsmethoden verwenden.
- - Definition: Stationäre Iteration
-
- - Jacobi-Verfahren
-
- - Gauss-Seidel-Verfahren
-
- - SOR-Verfahren
-
- - SSOR-Verfahren
-
Für die iterative Lösung allgemeiner (nichtsymetrischer und/oder nicht-definiter)
Matrizen können Minimierungsverfahren nicht angewandt werden. Eine Möglichkeit dieses
Gleichungssystem zu lösen bieten die stationären iterativen Verfahren.
Um ein Gleichungssystem iterativ zu lösen, das in Fixpunktform
x = T(x)
gegeben ist, wählt man einen Startvektor und
setzt die jeweils letzte Näherung in T(.) ein:
9.5.1 Definition: Stationäre Iteration
Eine Iteration nennt man stationär, wenn die Iterationsvorschrift
T unabhängig vom aktuellen Iterationsschritt definiert ist.
Die Grundform stationärer Iterationsverfahren zur Lösung linearer Gleichungssysteme ist von der Bauart:
wobei und
von k unabhängig sind. Um ein
lineares Gleichungssystem Ax = b in eine iterierfähige Form zu bringen, kann man z. B. die
Koeffizientenmatrix additiv in
A = L + D + U
aufspalten. Die Summanden sind ,
die strikte untere Dreiecksmatrix L und ihr "Gegenstück" U:
Das Ausgangssystem läßt sich mit dieser Zerlegung als
Dx = b - Lx - Ux
schreiben. Wenn A nichtsingulär ist, läßt sich dies nach eventuellem Zeilen und/oder
Spaltenvertauschen auf jeden Fall erreichen. Man kann also obige Gleichung anschreiben als
Mit und
erhält man daraus die Fixpunktform
Das entsprechnede stationäre Iterationsverfahren ist das Jacobi-Verfahren
Zu den stationären iterativen Lösungsmethoden linearer Gleichungssysteme zählen
die nun folgende Verfahren:
Ein einzelner Iterationsschritt dieses Verfahrens entspricht der lokalen Lösung für eine
Variable (vergl. dazu das vorherigen Kapitel
). Sie ist leicht implementierbar, konvergiert meist aber sehr langsam.
In diesem Verfahren werden die erhaltenen Näherungswerte sofort für die weitere Berechnung
weiterverwendet. Dadurch erhöht sich die Konvergenzgeschwindigkeit, ist aber noch immer
relativ gering. Näheres dazu im Kapitel über das Jacobi-Verfahren
Diese sind aus dem Gauß-Seidel-Verfahren unter Verwendung eines Extrapolationsfaktors
abgeleitet.
Bei guter Wahl von kann eine sehr schnelle Konvergenz erreicht werden.
Die symmetrischen SOR-Verfahren erreichen gegenüber den SOR-Verfahren
oft keine Effizienzsteigerung. Sie werden jedoch zur Vorkonditionierung
nichtstationärer Methoden eingesetzt.
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