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Konstruktionsmethode für Integrationsformeln, die einer Verallgemeinerung der univariaten Trapezregel zu multivariaten Integrationsformeln mit ähnlichen Eigenschaften erlaubt, führt über die spezielle Fehlerstruktur von TN, wie sie durch die Euler- Maclaurische Summenformel sehr genau charakterisiert wird.
wenn Funktion f hinreichend glatt ist, dann kann man sie in ihre Fourier-Reihe entwickeln. Die absolute Konvergenz in einer Fourier-Reihe ist gesichert, wenn f z.B. einer Hölder-Bedingung

mit einem Exponenten Alpha größer als 1/2 genügt. Es ist sogar ausreichend, daß f einer Hölder-Bedingung mit Alpha ist größer 0 genügt, wenn zusätzlich vorausgesetzt wird, daß f von beschränkter Variation ist.
Wenn die Fourier-Reihe absolut konvergent ist, kann man sie in eine Quadraturformel QN einsetzten und die Summationsreihenfolge vertauschen:

erhält man eine Fehlerdarstellung für QN

Die in dieser Hinsicht optimale Quadraturformeln sind die um V Element des Intervalls [0,1] versetzten Trapezregeln

wobei die Funktion den gebrochenen Anteil einer reellen Zahl liefert. Folglich kann der Fehler der Trapezregel durch

dargestellt werden.
Es wird die Annahme getroffen, daß f.Rn->R periodisch von Periode 1 ist, daß also

gilt und daß f in Form einer absolut konvergenten multivariaten Fourier-Reihe

mit den Fourier-Koeffizienten

dargestellt werden kann, wobei m*x das innere Produkt der Vektoren m und x symbolisiert.
Um QN nach dem dimensionalen Vorbild zu einer effizienten Formel zu machen, ist sie so zu konstruieren, daß möglichst viele Funktionen, für die der entsprechende Fourier-Koeffizient cD "groß ist, auf Null abgebildet werden. Die Schwierigkeit liegt darin, daß das Abklingen der mehrdimensionalen Fourier-Koeffizienten ein wesentlich komplizierter zu charakterisierendes, vom genauen Grad der Glattheit von f abhängiges Verhalten zeigt. Eine Anordnung, die das Abklingverhalten mehrdimensionaler Fourier-Koeffizienten für alle glatten Funktionen charakterisert, gibt es aber nicht.
ein Gitter L ist eine Teilmenge des RN mit folgenden Eigenschaften:
Ein Integrationsgitter L des Rn ist ein Gitter, das Zn als Teilgitter enthält d.h. Zn echte Obermenge von L . Eine Gitterpunkt-Formel für die numerische Integration von f : o,1)n -> R ist eine multivariate Integrationsformel mit gleichen Gewichten w0 =w1 =...= wn-1 = 1/N

deren Abszissen x0,..,xN-1 jene Punkte eines Integrationsgitters L sind, die innerhalb des Würfels Wn (0,1)n liegen.
Die Abszissenmenge A(L) einer Gitterpunkt-Formel ist durch

gegeben. Jede Abszissenmenge ist wegen 0 Element von L nicht leer. Außerdem ist A(L) eine endliche Menge, weil L nur isolierte Punkte enthält.
Die sogenannte Methode der guten Gitterpunkte ist die mehrdimensionale Verallgemeinerung der versetzten Trapezregeln

durch Verallgemeinerung des Darstellung für die Produkt- Trapezregel bzw. der Methode der guten Gitterpunkte.
Für jede Kombination der k ganzzahligen Vektoren z1,...,zk Elemente von Zn und den k Zahlen N1,...,Nk Elemente von N stellt die Menge

ein Integrationsgitter dar. Die Abszissenmenge der entsprechenden Gitterpunkt- Formel ist durch

gegeben.
Für Integrationsgitter L ist der Verfahrensfehler der entsprechenden Gitterpunkt- Formel Qn durch

gegeben. Der Verfahrensfehler der versetzten Gitterpunkt-Formel QN(v) ist
![$ Q_N(v)f - If = \sum_{m\in L^\tau {\rem ohne} 0 } e^{2\pi imv] c_m$](pic/g05_0515.gif)
wobei L Tau das duale Gitter von L bezeichnet
Menge aller Funktionen f ,deren Fourier-Koiffizienten cm der Ungleichung genügen, bezeichnet man mit Ena(c), die Vereinigung der Funktionenklassen { Ena(c) : c El. R+ } mit Ena

wenn Integrand f einem der Korobov-Räume angehört, lassen sich Aussagen über die Konvergenzgeschwindigkeit QNf -> If für N -> unendl. einer Folge {QN} von Gitterpunkt-Formeln machen. Mit Definition

erhält man unmittelbar die Fehlerabschätzung

Zu beliebig vorgegebenen a > 1 und n >= 2 existiert für jede natürliche Zahl N eine N-punktige Gitterpunktformel QN, so daß

gilt, wobei c und d und a , nicht aber von N abhängen.
c*Pa(QN) ist der ungünstigste Integrationsfehler für Integranden f El. Ena (c).für f El. Ena (c) gilt, daß es für jede Dimension n eine Folge von Gitterpunkt- Formeln {QN} gibt, für das asymptotische Verhalten des Integrationsfehler durch

charakterisiert werden kann.
Gitterpunkt-Formeln müssen mit Hilfe von Suchverfahren am Computer ermittelt werden . Suchverfahren müssen auf bestimmte Klassen von Gitterpunkt-Formeln eingeschränkt werden. Problem: möglichst kleine Formelklassen zu finden, die mit möglichst großer Wahrscheinlichkeit effiziente Gitterpunkt-Formeln enthalten.
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