Autor: GeraldSchlechter

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Beispiel - RSA-Verschlüsselung

Das Verschlüsselungsverfahren von R. Rivest, A. Shamir und L. Adleman- das nach ihnen benannte RSA-System - verwendet zur Ver- und Entschlüsselungvon Daten zwei separate Schlüssel, die beide aus sehr großenPrimzahlen p un q gewonnen werden (q,p > 10200). DieBesonderheit des RSA-Systemsbesteht darin, daß die Verschlüsselungsfunktion veröffentlichtwird (man spricht von einem Public-key-Kryptosystem), während dieentsprechende Entschlüsselungsfunktion geheim bleibt. Zur Verschlüsselungwird nur das Produkt sv = p . q benötigt, zurEntschlüsselung müssenbeide Faktoren p und q bekannt sein.

Das System wäre "geknackt", wenn es geläng, diebeiden Primfaktoren des öffentlichen Schlüsselssv zu berechnen,da man aus ihnen den Dechiffrierschlüssel ermitteln kann. Die theoretischeLösung des Problems besteht also in einer "simplen" Primfaktorenzerlegung.Praktisch ist das Problem der Zerlegung von 200stelligen Zahlen in Primfaktorenjedoch nicht lösbar, da mit den heute bekannten Algorithmen auch aufden derzeit schnellsten Rechnern Jahre vergehen, bis man ein Resultat erhält(Rivest [340]).

Das RSA-Verschlüsselungsverfahren kann also aus heutiger Sichtals de facto sicher angesehen werden. Die Entwicklung schnellerer Computermacht das RSA-Verfahren (angeblich) noch sicherer, da eine Erhöhungder Rechneleistung dem Verschlüsselungsverfahren derzeit stärkerzugute kommt (längere Schlüssel werden praktikabel) als den "Code-Knackern".Mit der Auffindung neuer Algorithmen kann sich das jedoch ändern.


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