Intel hat nach dem FDIV-Debakel im März 1995 begonnen, alle bekannten Fehler ihrer Prozessoren zu veröffentlichen. Inzwischen ist eine Fülle (immerhin 42) weiterer Pentium-Fehler hauptsächlich von Intel selbst entdeckt worden, von denen einige im aktuellen C2-Step bereits beseitigt worden sind. Die meisten der verbleibenden Fehler betreffen den Endbenutzer nicht. Manche können allerdings den Rechner zum Absturz bringen oder - schlimmer noch - zu falschen Berechnungen führen, wenn auch nur in extrem seltenen Fällen.

Zur letzteren Kategorie ist vor allem ein Fehler zu zählen, der nach einer bestimmten Folge von Fließkommabefehlen auftritt, wenn danach ein MOV aus einem Segmentregister mit Segment-Cache-Miss stattfindet. Das führt zu einem falschgesetzten Instruction Pointer EIP, mit unvorhersehbaren Folgen. Ein anderer Fehler betrifft die Dekodierung bestimmter Zwei-Byte-Befehle mit 0Fh-Präfix, wenn diese genau 33 Bytes innerhalb des Instruction-Caches auseinander liegen, wobei allerdings noch weitere Umstände hinzukommen müssen.

Vom Pentium Pro ab Step C0 sind bislang 20 Fehler bekannt. Neun Fehler will vielmehr Intel mit dem nächsten Step beseitigen, darunter einen, bei dem in bestimmten Fällen ein Out-Befehl "daneben" geht, was natürlich böse Folgen haben kann. Die Produktion der C0-PPro-Version hat erst kürzlich begonnen, derzeit ist allerdings noch der B-Step (CPUID: Familie 6, Model 1, Step 1) anzutreffen, der zehn weitere, teilweise verhängnisvolle Fehler aufweist. Käufer sollten sich vorsichtshalber keinen veralteten B-Step andrehen lassen, den man von außen (oben wie unten) an SY002, SY011 oder SY014 erkennen kann.