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Referenzen bzw. Zeiger (Variablen)

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Allgemeines zu Referenzen in Perl

Wenn Sie sich in der Sprache C auskennen, wissen Sie, was Zeiger sind, und wie effizient das Programmieren dadurch werden kann. Referenzen sind Zeiger auf andere Inhalte, z.B. auf zuvor definierte Variablen (egal ob Seite Skalare, Seite Listen oder Seite Hashes). Über Referenzen können Sie den Inhalt eines Skalars, einer Liste oder eines Hashs genauso ansprechen wie über den Originalnamen. Ferner können Sie Referenzen auf Seite Subroutinen setzen. Referenzen sind Skalare, die aber keine "Nutzwerte" speichern, sondern lediglich Arbeitsspeicheradressen von anderen Variablen oder von Subroutinen.

Für Anfänger ist erst einmal nicht so recht ersichtlich, wozu solche Referenzen oder Zeiger gut sein sollen. Denn die Vorteile der Referenzen liegen zum einen auf einem Gebiet, mit dem Perl einen ansonsten verschont - nämlich der effizienten Arbeitsspeicherverwaltung. Es kostet einfach weniger Arbeitsspeicher und weniger Rechenlast, einer Funktion nicht eine Zeichenkette mit vielen tausend Zeichen zu übergeben, sondern nur eine Referenz auf diese Zeichenkette. Zum anderen sind Referenzen sinnvoll, wenn es darum geht, komplexe Datenstrukturen aufzubauen.

Referenzen werden vor allem auch in der Seite objektorientierten Programmierung eingesetzt, die mit Perl seit der Version 5 des Perl-Interpreters ebenfalls möglich ist. So erfolgt der Zugriff auf Methoden (Funktionen, Subroutinen) und Eigenschaften (Variablen) eines Objekts über Referenzen. Auch viele moderne Module benutzen diese Technik, und solche Module zu verwenden bedeutet, mit Referenzen zu arbeiten. Deshalb lohnt es auf jeden Fall, sich mit Referenzen zu beschäftigen.

Referenzen in Perl arbeiten anders als etwa im klassischen C. Die berüchtigten "hängenden Zeiger", also Referenzen, die länger leben als das, was mit ihnen referenziert wird, und in C zu unkontrollierten Programmzuständen führen können, gibt es nicht in Perl. Dort wird der Wert, auf den die Referenz zeigt, solange im Speicher gehalten, wie die letzte Referenz darauf lebt.
Unter anderem aus diesem Grund ist eine Zeigerarithmetik (also das Rechnen mit Zeigern), wie sie oftmals in C praktiziert wird, in Perl nicht möglich.

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Referenzen auf Skalare

Sie können einen Zeiger auf einen Seite Skalar erzeugen und über diesen Zeiger auf den Skalar und seinen gespeicherten Wert zugreifen.

Beispiel eines vollständigen CGI-Scripts:

#!/usr/bin/perl -w

use strict;
use CGI::Carp qw(fatalsToBrowser);

my $Satz = "HTML - How To Make Love";
my $Satzzeiger = \$Satz;

print "Content-type: text/html\n\n";
print '<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN">', "\n";
print "<html><head><title>Testausgabe</title>\n";
print "</head><body>\n";

print "Variablentyp und Speicheradresse von \$Satz: $Satzzeiger<br>\n";
print "Inhalt von \$Satz: ${$Satzzeiger}\n";

print "</body></html>\n";

Erläuterung:

Das Beispiel definiert zunächst einen gewöhnlichen Skalar namens $Satz deklariert und mit einem Wert initialisiert. Anschließend wird eine Referenz auf diesen Skalar deklariert. Die Referenz erhält im Beispiel den Namen $Satzzeiger. Es handelt sich dabei von der Syntax her also offensichtlich um einen Skalar. Was diesen Skalar zu einer Referenz macht, ist der Wert, der ihm bei der Initialisierung zugewiesen wird. Der zugewiesene Wert \$Satz signalisiert Perl durch den anfänglichen Backslash, dass in $Satzzeiger die Referenz auf $Satz gespeichert werden soll. Würde der Backslash fehlen, dann würde $Satzzeiger einfach nur eine Kopie des Wertes von $Satz zugewiesen.

Das Beispielscript sendet HTML-Code an den aufrufenden Browser. Dabei gibt es zwei Infos aus: einmal den Inhalt von $Satzzeiger (damit man mal sieht, was in so einer Referenz gespeichert ist - der ausgegebene Wert enthält so etwas wie SCALAR(0xb67d20)), und einmal den Inhalt von $Satz, jedoch nicht über $Satz selber, sondern mit Hilfe der Referenz $Satzzeiger. Der ausgegebene Beispiel-Code enthält außerdem eine andere kleine Fiesheit, die zu Verwirrung führen kann: an der Stelle, wo \$Satz innerhalb der print-Anweisung vorkommt, hat der Backslash eine andere Bedeutung als zuvor beim Initialisieren der Referenz! An dieser Stelle dient der Backslash zum Seite Maskieren des Zeichens $. Durch die Maskierung wird erreicht, dass an der Stelle die Zeichenkette $Satz ausgegeben wird und nicht etwa der in $Satz gespeicherte Wert.

Um mit einer Referenz auf den in diesem Skalar gespeicherten Wert zugreifen zu können, müssen Sie die Syntax benutzen wie im Beispiel mit ${$Satzzeiger} gezeigt. Die Referenz, in dem Fall $Satzzeiger, wird dabei in geschweiften Klammern notiert, und unmittelbar vor der öffnenden geschweiften Klammer wird noch mal ein Dollarzeichen notiert. ${$Satzzeiger} liefert im Beispiel also HTML - How To Make Love.

Beachten Sie:

Die Syntax zur Dereferenzierung mit der geschweiften Klammer ist die Variante, die immer funktioniert. Perl bietet Ihnen auch hier die Möglichkeit, die Notation abzukürzen. Statt ${$Satzzeiger} können Sie auch $$Satzzeiger notieren, wenn es im Kontext eindeutig ist.

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Referenzen auf Arrays

Sie können einen Zeiger auf einen Seite Array erzeugen und über diesen Zeiger auf den Array und alle seine Elemente zugreifen.

Beispiel eines vollständigen CGI-Scripts:

#!/usr/bin/perl -w

use strict;
use CGI::Carp qw(fatalsToBrowser);

my @Saetze = ( "HTML - How To Make Love. ",
               "XHTML - Extended How To Make Love. ",
               "XML - Extended Making Love." );
my $Saetzezeiger = \@Saetze;

print "Content-type: text/html\n\n";
print '<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN">', "\n";
print "<html><head><title>Testausgabe</title>\n";
print "</head><body>\n";

print "Variablentyp und Speicheradresse von \@Saetze: $Saetzezeiger<br>\n";
print "Inhalt von \@Saetze: @{$Saetzezeiger} <br>\n";
print "Inhalt von \$Saetze[2]: $Saetzezeiger->[2] <br>\n";

print "</body></html>\n";

Erläuterung:

Im Beispiel wird zunächst ein Array namens @Saetze deklariert und mit Anfangswerten initialisiert. Anschließend wird eine Referenz auf diesen Array mit Namen $Saetzezeiger deklariert. Die Referenz selber ist ein Skalar, sichtbar an dem vorangestellten Dollarzeichen. Eine Referenz auf den Array wird dieser Skalar durch den zugewiesenen Wert \@Saetze. Der Backslash vor dem Klammeraffen signalisiert Perl, dass es eine Referenz ist. Würde der Backslash an dieser Stelle fehlen, dann würde in $Saetzezeiger übrigens die Anzahl der Array-Elemente von @Saetze gespeichert!

Das Beispiel sendet HTML-Code an den Browser und gibt dabei verschiedene Daten aus. In der ersten print-Anweisung wird zum besseren Verständnis der gespeicherte Wert der Referenz $Saetzezeiger ausgegeben - das ist so etwas wie ARRAY(0xb65b28).
Die zweite print-Anweisung gibt den kompletten Inhalt des Arrays aus. Auf den Array als Ganzes wird dabei über die Referenz mit der Syntax @{$Saetzezeiger} zugegriffen. Die Referenz steht also in geschweiften Klammern, und unmittelbar davor ist ein Klammeraffe notiert, der auf die Liste hinweist.
In der dritten print-Anweisung wird ein bestimmtes Element von @Saetze ausgegeben, nämlich das dritte Listenelement. Direkt notiert wäre dieses Element mit $Saetze[2] ansprechbar. Im Beispiel wird es jedoch über die Referenz angesprochen, und dabei lautet die Syntax $Saetzezeiger->[2]. Notiert wird also die Referenz, gefolgt von dem Pfeiloperator -> und dem gewünschten Listenelement in eckigen Klammern. Wichtig ist dabei, dass in diesem Kontext (also innerhalb von Zeichenketten) innerhalb von $Saetzezeiger->[2] keine Leerzeichen vorkommen.

Die Backslashes vor \@Saetze und \$Saetze[2] innerhalb der print-Anweisungen haben wie schon im Beispiel zu Skalaren nichts mit Referenzen zu tun, sondern dienen der Seite Maskierung.

Beachten Sie:

Wie bei Skalarreferenzen auch bietet Perl Ihnen unterschiedliche Notationsmöglichkeiten. So können Sie statt @{$Saetzezeiger} auch @$Saetzezeiger notieren und statt $Saetzezeiger->[2] können Sie auch die "Urvariante" ${$Saetzezeiger}[2] oder die Variante $$Saetzezeiger[2] verwenden.

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Referenzen auf Hashes

Sie können eine Referenz auf einen Seite Hash erzeugen und über diese Referenz auf den Hash als Ganzes sowie auf dessen einzelne Schlüssel und Werte zugreifen.

Beispiel eines vollständigen CGI-Scripts:

#!/usr/bin/perl -w

use strict;
use CGI::Carp qw(fatalsToBrowser);

my %Sprachen = ( HTML => "How To Make Love. ",
                 XHTML => "Extended How To Make Love. ",
                 XML => "Extended Making Love. " );
my $Sprachenzeiger = \%Sprachen;

print "Content-type: text/html\n\n";
print '<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN">', "\n";
print "<html><head><title>Testausgabe</title>\n";
print "</head><body>\n";

print "Variablentyp und Speicheradresse von %Sprachen: $Sprachenzeiger<br>\n";
print "Inhalt von %Sprachen: ", %{$Sprachenzeiger}," <br>\n";
print "Bedeutung von XML: $Sprachenzeiger->{XML} <br>\n";

print "</body></html>\n";

Erläuterung:

Im Beispiel wird zunächst ein Hash namens %Sprachen deklariert und mit Anfangswerten initialisiert. Anschließend wird eine Referenz auf diesen Hash mit Namen $Sprachenzeiger deklariert. Die Referenz selber ist ein Skalar, der durch den zugewiesenen Wert \%Sprachen zur Referenz wird. Der Backslash vor dem Prozentzeichen signalisiert die Referenz auf den Hash.

Das Beispiel sendet HTML-Code an den Browser und gibt dabei verschiedene Daten aus. In der ersten print-Anweisung wird zum besseren Verständnis der gespeicherte Wert der Referenz $Sprachenzeiger ausgegeben - das ist so etwas wie HASH(0xb65b28).
Die zweite print-Anweisung gibt den kompletten Inhalt des Hashes aus. Auf den Hash als Ganzes wird über die Referenz mit der Syntax %{$Sprachenzeiger} zugegriffen. Die Referenz steht also in geschweiften Klammern, und unmittelbar davor ist ein Prozentzeichen notiert, das auf den Hash hinweist.
In der dritten print-Anweisung wird direkt das Hash-Element mit dem Schlüssel XML angesprochen. Direkt notiert wäre dieses Element mit $Saetze{XML} ansprechbar. Im Beispiel wird es jedoch über die Referenz angesprochen, und dabei lautet die Syntax $Sprachenzeiger->{XML}. Notiert wird also die Referenz, gefolgt von dem Pfeiloperator -> und dem gewünschten Hash-Schlüssel in geschweiften Klammern. Innerhalb von $Sprachenzeiger->{XML} dürfen in diesem Kontext (also innerhalb von Zeichenketten) keine Leerzeichen vorkommen.

Beachten Sie:

Wie bei Arrayreferenzen bietet Perl Ihnen auch hier unterschiedliche Notationsmöglichkeiten. So können Sie wieder statt %{$Sprachenzeiger} auch %$Sprachenzeiger notieren, und statt $Sprachenzeiger->{XML} können Sie auch die Varianten ${$Sprachenzeiger}{XML} oder $$Sprachenzeiger{XML} verwenden.

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Referenzen auf Subroutinen

Sie können eine Referenz auf eine Seite Subroutine setzen und über diese Referenz die Subroutine aufrufen.

Beispiel eines vollständigen CGI-Scripts:

#!/usr/bin/perl -w

use strict;
use CGI::Carp qw(fatalsToBrowser);

sub Zufallswert {
 return int(rand(1000) + 1);
}

my $Ergebnis = Zufallswert();
my $Subroutinenzeiger = \&Zufallswert;
my $Referenzergebnis = &{$Subroutinenzeiger}();

print "Content-type: text/html\n\n";
print '<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN">', "\n";
print "<html><head><title>Testausgabe</title>\n";
print "</head><body>\n";

print "Ergebnis: $Ergebnis<br>\n";
print "Subroutinenzeiger: $Subroutinenzeiger<br>\n";
print "Referenzergebnis: $Referenzergebnis<br>\n";

print "</body></html>\n";

Erläuterung:

Im Beispiel wird eine Subroutine namens Zufallswert notiert. Diese Subroutine ermittelt mit Hilfe der Perl-Funtionen Seite rand und Seite int eine zufällige Ganzzahl zwischen 1 und 1000 und gibt die ermittelte Zahl mit Seite return zurück.

Mit der Anweisung my $Ergebnis = &Zufallswert(); wird die Subroutine aufgerufen. Der Rückgabewert, also eine ermittelte Zufallszahl, wird im Skalar Ergebnis gespeichert.
Mit der Anweisung my $Subroutinenzeiger = \&Zufallswert; wird dagegen nur ein Zeiger auf die Subroutine Zufallswert deklariert. Die Funktion wird dabei nicht aufgerufen! dass es sich um eine Referenz handelt, bewirkt die Syntax \&Zufallswert beim zugewiesenen Wert. Der Backslash am Anfang signalisiert die Referenz und das Ampersand-Zeichen & eine Subroutine. Dahinter folgt der Name der Subroutine.
Mit der Anweisung my $Referenzergebnis = &{$Subroutinenzeiger}(); wird die Subroutine Zufallswert wieder aufgerufen. Diesmal aber nicht wie in der ersten Anweisung direkt, sondern über die zuvor definierte Referenz. Die Syntax ist dabei so, dass die Referenz in geschweiften Klammern steht und ein Ampersand-Zeichen & vorangestellt bekommt.
Die leeren runden Klammern hinter dem Namen der Subroutine sind übrigens nicht zwingend nötig. Der Rückgabewert des zweiten Aufrufs von Zufallswert wird in dem Skalar $Referenzergebnis gespeichert.

Das Beispielscript sendet HTML-Code an den Browser und gibt dabei die drei Werte von $Ergebnis, $Subroutinenzeiger und $Referenzergebnis aus. Während die beiden Skalare $Ergebnis und $Referenzergebnis eine Zufallszahl zwischen 1 und 1000 enthalten, ist der Inhalt von $Subroutinenzeiger nur der Zeigertyp und die Arbeitsspeicheradresse, z.B. so etwas wie CODE(0xb65b28).

Beachten Sie:

Perl bietet Ihnen auch bei der Dereferenzierung von Code-Referenzen unterschiedliche Notationsmöglichkeiten. So können Sie analog zu Skalar- und Arrayreferenzen statt &{$Subroutinenzeiger}() auch &$Subroutinenzeiger() oder $Subroutinenzeiger->() notieren.

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Referenzen auf Dateihandles

Bei Perl-Seite Funktionen für Ein-/Ausgabe und Lesen/Schreiben von Daten haben Sie viel mit Dateihandles zu tun. Dateihandles verhalten sich anders als gewöhnliche Variablen. So können Sie ihnen keine direkten Werte zuweisen, sondern nur die Werte nutzen, die dem Dateihandle bei Bedarf vom Perl-Interpreter selbst zugewiesen werden. Die Werte beinhalten perlinterne Informationen über den Seite Ein-/Ausgabekanal, auf den Sie mittels des Dateihandles zugreifen. Für Sie als Benutzer ist allerdings nur der Name des Handles interessant, um den Rest kümmert sich der Perl-Interpreter selbst.
Auf ein solches Dateihandle können Sie ebenfalls eine Referenz setzen. Hier liegt eine weitere Besonderheit gegenüber gewöhnlichen Variablen in Perl: Sie brauchen zur Benutzung des Dateihandles diese Referenz nicht explizit dereferenzieren. Das erledigt der Perl-Interpreter automatisch, wenn es notwendig ist.

Beispiel eines vollständigen CGI-Scripts:

#!/usr/bin/perl -w

use strict;
use CGI::Carp qw(fatalsToBrowser);

open(DATEI, "</tmp/server.cfg") || die "nicht gefunden";
my $HandleReferenz = \*DATEI;
my @Zeilen = <$HandleReferenz>;
my $Zeilenzahl = @Zeilen;
my $HandleName = *{$HandleReferenz};
close($HandleReferenz);

print "Content-type: text/html\n\n";
print '<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN">', "\n";
print "<html><head><title>Testausgabe</title>\n";
print "</head><body>\n";

print "eingelesene Zeilen: $Zeilenzahl<br>\n";
print "$HandleReferenz<br>\n";
print "$HandleName<br>\n";

print "</body></html>\n";

Erläuterung:

Das Beispiel öffnet mit der Seite open-Funktion von Perl eine Datei. Dabei ist DATEI der Name für das Dateihandle, über das auf die Datei zugegriffen wird. Dieser Name ist im Rahmen der Seite Regeln zur Namensvergabe frei wählbar, jedoch sollten Sie per Konvention keine Kleinbuchstaben verwenden. Wenn Sie die Seite w-Option des Perl-Interpreters verwenden, erhalten Sie bei unpassend gewählten Namen eine Warnung. Normalerweise könnte anschließend mit einer Anweisung wie my @Zeilen = <DATEI>; der Inhalt der Datei eingelesen werden. Im obigen Beispiel geschieht das Einlesen jedoch indirekt über eine Referenz.
Mit der Anweisung my $HandleReferenz = \*DATEI; wird ein Zeiger auf den Namen (bzw. den Eintrag in der perl-internen Symboltabelle) DATEI deklariert. Der Backslash am Anfang der Zuweisung signalisiert die Referenz und das Sternzeichen * einen Symboltabelleneintrag (einen so genannten Typeglob). Dahinter folgt der Name des Dateihandles.
Mit my @Zeilen = <$HandleReferenz>; kann der Inhalt der Datei nun über die Referenz auf das Dateihandle eingelesen werden. Statt <DATEI> wird also einfach <$HandleReferenz> notiert. Die Referenz dazu wird vom Perl-Interpreter selbst aufgelöst.
Die Anweisung my $Zeilenzahl = @Zeilen; ermittelt einfach nur die Anzahl der eingelesenen Zeilen zur späteren Kontrollausgabe.
In der Anweisung my $HandleName = *{$HandleReferenz}; wird die Referenz auf das Dateihandle noch mal explizit dereferenziert. In dieser Notation, also in geschweiften Klammern und mit voranstehendem Sternzeichen, wird der in $HandleReferenz gespeicherte Name des Handles ermittelt, im Beispiel also DATEI. Dabei wird allerdings auch der aktuelle Namensraum (package) mit ermittelt (siehe dazu auch die Perl-Funktion Seite package). Der tatsächlich ermittelte Wert im obigen Beispiel ist *main::DATEI. Dabei ist main einfach der voreingestellte Namensraum von Perl, wenn - wie hier im Beispiel auch - kein anderer Namensraum angegeben wurde. main::DATEI wird als voll qualifizierter Name bezeichnet, da er genau aussagt, in welchem Namensraum DATEI zu finden ist.

Das Beispielscript sendet HTML-Code an den aufrufenden Browser und gibt dabei die ermittelten Werte aus. Der Wert von $HandleReferenz ist so etwas wie GLOB(0xb67968). Dabei steht GLOB für den Referenztyp "Typeglob".

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Referenzen auf Referenzen

Es mag sich zunächst nach einer theoretischen Spielerei anhören, mit Referenzen auf Referenzen zu arbeiten. Bei komplexen Datenstrukturen kann es jedoch durchaus sinnvoll sein, solche Referenzen einzusetzen. Gerade beim Zugriff auf Einzelwerte aus einer solchen komplexen Datenstruktur erreicht Perl eine geradezu klassische Schönheit in der Notation.

Beispiel eines vollständigen CGI-Scripts:

#!/usr/bin/perl -w

use strict;
use CGI::Carp qw(fatalsToBrowser);

my $Haus = "Einfamilienhaus in Fertigbauweise";
my @Autos = ("VW","Opel","Audi","Porsche");
my %Familie = (Frau => "Eva", Tochter => "Anja", Sohn => "Florian");
my %Zeigerhash = (Hauszeiger => \$Haus, Autozeiger => \@Autos, Familienzeiger => \%Familie);
my $Zeiger = \%Zeigerhash;

print "Content-type: text/html\n\n";
print '<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN">', "\n";
print "<html><head><title>Testausgabe</title>\n";
print "</head><body>\n";

print "(1.) $Zeiger->{Hauszeiger}<br>\n";
print "(2.) ${$Zeiger->{Hauszeiger}}<br>\n";
print "(3.) $Zeiger->{Autozeiger}<br>\n";
print "(4.) @{$Zeiger->{Autozeiger}}<br>\n";
print "(5.) $Zeiger->{Autozeiger}->[2]<br>\n";
print "(6.) $Zeiger->{Autozeiger}[3]<br>\n";
print "(7.) $Zeiger->{Familienzeiger}<br>\n";
print "(8.)", %{$Zeiger->{Familienzeiger}},"<br>\n";
print "(9.) $Zeiger->{Familienzeiger}->{Frau}<br>\n";
print "(10.) $Zeiger->{Familienzeiger}{Sohn}<br>\n";

print "</body></html>\n";

Erläuterung:

Das Beispiel deklariert zunächst einen Skalar $Haus, einen Array @Autos und einen Hash %Familie. Daraufhin werden Zeiger bzw. Referenzen auf diese Variablen definiert. Da es sich jedoch um eine Serie von Zeigern handelt, werden sie nicht einzeln als Skalare deklariert, sondern in einem Hash namens %Zeigerhash. Jedes Element eines Hashs oder einer Liste kann ja einen Skalar speichern, und da Referenzen Skalare sind, ist es also kein Problem, Hashes oder Listen von Referenzen zu erzeugen. Der Hash im Beispiel erhält als Zuweisung beispielsweise einen Schlüssel namens Hauszeiger, mit dem eine Referenz auf den Skalar Haus verknüpft ist, sichtbar an dem beginnenden Backslash \$Haus. Ebenso wird es mit den anderen Referenzen innerhalb des Hashes gemacht.

Nun könnte man ja über die Hashvariable %Zeigerhash auf die Referenzen und ihre Werte zugreifen. Im Beispiel wird jedoch noch ein Skalar namens $Zeiger deklariert, der eine Referenz auf den Hash %Zeigerhash ist, sichtbar an der Notation \%Zeigerhash bei der Zuweisung. $Zeiger ist damit also eine Referenz auf einen Hash aus Referenzen.

Das Beispielscript hat damit allerlei Daten beisammen und kann bei der Ausgabe von HTML-Code an den Browser die verschiedensten Werte ausgeben. Der Einfachheit halber erscheinen die Ausgaben nummeriert:

(1.) gibt so etwas aus wie: SCALAR(0xb65b7c), denn $Zeiger->{Hauszeiger} bedeutet den Wert des Hash-Elements mit dem Schlüssel Hauszeiger, und das ist die Referenz \$Haus.
(2.) gibt aus: Einfamilienhaus in Fertigbauweise, denn ${$Zeiger->{Hauszeiger}} bedeutet den Wert des Wertes vom Hash-Element mit dem Schlüssel Hauszeiger, also letztlich den Wert der Referenz \$Haus. Um den Wert des Wertes zu ermitten, wird um den Ausdruck aus (1.) einfach noch mal eine geschweifte Klammer gesetzt und ein Dollarzeichen vorangestellt.
(3.) gibt so etwas aus wie: ARRAY(0xb65b4c), denn $Zeiger->{Autozeiger} bedeutet den Wert des Hash-Elements mit dem Schlüssel Autozeiger, und das ist die Referenz \@Auto.
(4.) gibt aus: VW Opel Audi Porsche, denn @{$Zeiger->{Autozeiger}} bedeutet den Wert des Wertes vom Hash-Element mit dem Schlüssel Autozeiger, also letztlich den Wert der Referenz \@Autos, und das ist die gesamte Liste @Autos. Um den Wert des Wertes zu ermitten, wird um den Ausdruck aus (3.) einfach noch mal eine geschweifte Klammer gesetzt und ein Klammeraffe vorangestellt.
(5.) gibt aus: Audi, denn $Zeiger->{Autozeiger}->[2] bedeutet den Wert des dritten Elements des Wertes vom Hash-Element mit dem Schlüssel Autozeiger, also letztlich den dritten Wert der Referenz \@Autos, und das ist das dritte Element von @Autos.
(6.) gibt aus: Porsche. Dies ist eine verkürzte Schreibweise für das Gleiche, was bei (5.) passiert. Es genügt, den ersten Pfeiloperator -> zu notieren.
(7.) gibt so etwas aus wie: HASH(0xb65b58), denn $Zeiger->{Familienzeiger} bedeutet den Wert des Hash-Elements mit dem Schlüssel Familienzeiger, und das ist die Referenz \%Familie.
(8.) gibt aus: SohnFlorianTochterAnjaFrauEva, denn %{$Zeiger->{Familienzeiger}} bedeutet den Wert des Wertes vom Hash-Element mit dem Schlüssel Familienzeiger, also letztlich den Wert der Referenz \%Familie, und das ist der gesamte Hash %Familie. Um den Wert des Wertes zu ermitten, wird um den Ausdruck aus (7.) einfach noch mal eine geschweifte Klammer gesetzt und ein Prozentzeichen vorangestellt.
(9.) gibt aus: Eva, denn $Zeiger->{Familienzeiger}->{Frau} bedeutet den Wert des Hash-Elements mit dem Schlüsselnamen Frau des Wertes vom Hash-Element mit dem Schlüssel Familienzeiger.
(10.) gibt aus: Florian. Dies ist eine verkürzte Schreibweise für das Gleiche, was bei (9.) passiert und aus dem gleichen Grund wie bei (6.).

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